Un/Stimmigkeiten knacken – Ein Hörspiel als Hör-spiel

Workshop/Performance mit Stimmen, Schlüsseln, Schlössern, Knackinstrumenten, Abbildungen, Anleitungen, ca. 2 Stunden, 2019

Ausgehend vom Bremer Schlüssel, dem Wappen der Stadt, hin zu den Schlüsseln, die man benötigt, um einen frisch errichteten Neubau zu betreten, widmet sich dieses Hör-Spiel in Form eines Workshops der Theorie und Praxis von Schlüsseln, Schlössern und Schließbewegungen.

Schlüssel und Schlösser stehen als symbolische und materielle Machtinstrumente an axiomatischen Punkten gesellschaftlicher Sicherheitserzählungen. Diese Erzählungen schauen wir uns an. Der Schlüssel im städtischen Wappen ist dabei der Ausgangspunkt, um auf eine Geschichte dieser Symboliken zu schauen und den unausgesprochenen Versprechen nachzugehen, die mit dem Schlüssel verbunden sind. Auf der Ebene der materiellen Machtinstrumente lernen wir unseren eigenen Schlüsselbund kennen und erkunden Abgeschlossenheiten in unserer Umgebung. Durch eine Reihe von Klangspielen und Hörübungen nähern wir uns den Unsicherheiten dieser Apparate des Ein- und Ausschlusses, bevor es ans Schlösserknacken geht. Der umgangssprachliche Ausdruck „ein Schloss knacken“ deutet auf die akustische Dimension der Tätigkeit hin. Das Zuhören ist von entscheidender Bedeutung beim Knacken der Schlösser, aber auch beim Entschlüsseln tradierter Erzählungen.

Der Workshop Un/Stimmigkeiten knacken wurde im Rahmen der Veröffentlichung von Transparencies / Creating the balance without a key (2019) entwickelt. Eine Form von Dokumentation, als auch Fortführung des Workshops, ist die Installation unabgeschlossenes (2021) und die Publikation unabgeschlossenes / left wide open (2022).

Un/Stimmigkeiten knacken wurde bisher aufgeführt bei Feldfuenf, Berlin, 30.04.2019, Kunstraum Ideal, Leipzig, 25.08.2019, TOR 40, Güterbahnhof, Bremen, 27.10.19, Calling the Future, Künstlerhäuser Worpswede, 22.08.20, HBK Saar / Stadtgalerie Saarbrückenn, 17.12.21, FAQ Bremen, 15.05.22, Das Beet Bremerhaven, 13.07.22

Fotos: Marc Doradzillo auf der Biennale für Freiburg #1, Fotos unten: Jacob Ott beim Kunstraum IDEAL, Leipzig

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